Jahresbericht 2024

Jahresbericht migrationplus 2024

Berufsprüfung 2024

im Mai 2024 fand wie jedes Jahr die Berufsprüfung der Migrationsfachpersonen statt. 47 Personen haben die Prüfung abgelegt und 88% haben diese auch erfolgreich bestanden und konnten Ende Juni 24 an der Diplomfeier in Biel den wohlverdienten Fachausweis entgegennehmen.

28% der Kandidatinnen und Kandidaten hatten einen Notenschnitt von 5 oder mehr. Der Notenschnitt lag bei 4.6.

Hintergrundwissen 1: Jedes Jahr gibt es leider auch Personen, welche zur Prüfung nicht zugelassen werden, da sie noch nicht genügend Arbeitserfahrung mitbringen oder diese nicht ausreichend belegen können. Um zur Berufsprüfung zugelassen zu werden, braucht man eine abgeschlossene Ausbildung auf Stufe Sek II, respektive ein EFZ oder eine vergleichbare Ausbildung oder höhere Ausbildung wie eine Matura oder ein Diplom einer Fachmittelschule. Weiter muss man bei der Anmeldung zwei Jahre anrechenbare Arbeitserfahrung im Migrationsbereich zu einer Anstellung von mindestens 50% nachweisen sowie 5 bestandene Kompetenznachweise, welche man im Lehrgang erworben hat.

Wer nicht zugelassen wird oder nicht bestanden hat, kann sich ein Jahr später erneut anmelden. Die Berufsprüfung findet jährlich statt und die im Lehrgang erworbenen Kompetenznachweise sind 5 Jahre gültig.

Seit 2007 ist migrationplus Teil der Trägerschaft der Berufsprüfung der Migrationsfachleute oder kurz gesagt MFP und ist in der Qualitätssicherheitskommission (QSK, ehemals Prüfungskommission) mit einer oder zwei Person vertreten. Seit 2017 vertritt Helen Gebert migrationplus in der QSK und Anna Sutter migrationplus in der Trägerschaft. Migrationsplus kann somit mit den anderen Trägern direkt Einfluss nehmen auf die Qualität und Weiterentwicklung der Berufsprüfung.

Fachveranstaltungen

Die für Mai geplanten online-Veranstaltungen zum Thema Migration und Umwelt mit Florian Hitz konnten leider mangels genügender Anmeldungen weder auf Deutsch noch auf Französisch durchgeführt werden.

Der Besuch in der bsd (bsd – Berufsfachschule des Detailhandels Bern), zum Thema Integrationsvorlehre mit einem Input durch Vanessa Käser und einer jungen Eritreerin, welche eine Vorlehre absolvierte, war aufschlussreich und zeigte auch wie herausfordernd eine Vorlehre und Lehre für junge Erwachsene sein kann, aber auch welche Möglichkeiten an Empowerment und finanzieller Selbständigkeit diese eröffnet.

Unsere letzte Veranstaltung war der Besuch einer Fotoausstellung von Flüchtlingen in Sornetan im Berner Jura, diese wurde bilingue durchgeführt. In Sornetan leben 90 Einheimische und 120 Flüchtlinge, betreut durch das Rote Kreuz. Wildy Pache, der Gemeindepräsident vom Petit Vals (Sornetan und weitere 6 Gemeinden) hat uns eindrücklich erzählt, wie das Dorf und seine Bewohner*innen Integration in Sornetan leben. So betreibt das Dorf nicht nur einen Gemeinschaftsgarten, sondern auch ein Nähatelier, Kochtandems, Französisch- und Gymnastikkurse. Erwähnenswert ist auch, dass der Gemeindepräsident jede Woche alle Neuankömmlinge persönlich begrüsst und seine Frau Irène Bickel die Fotoausstellung «arriver», in der die Flüchtlinge Ihre Erfahrungen bei der Ankunft in Sornetan dokumentieren, initiiert und begleitet hat

Alle Veranstaltungen boten den Mitgliedern und Interessierten zudem die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen

Mitarbeit Fachkräfte Studie von savoirsocial

Anna Sutter durfte als Vertreterin des Migrationsbereiches bei der «Fachkräftestudie Sozialbereich 2024» in der Fokusgruppe der Studie mitwirken (250204-FKS-Kurzfassung-d.pdf).

Die Studie untersuchte mehrere Felder des Sozialbereichs, befragte 1700 Arbeitgebende (von insgesamt 31’500 Arbeitnehmenden) und zeigt auf, wo in Zukunft die grössten Herausforderungen liegen.

Mitglieder

Mit Unterstützung von Redmin (https://redmin.ch/) haben wir unsere Mitgliederliste aktualisiert. Alle Mitglieder, welche während zwei Jahren den Mitgliederbetrag nicht bezahlt haben wurden von der Liste entfernt. Einige Mitglieder konnten wegen Umzug oder Jobwechsel nicht mehr erreicht werden. Somit hat der Verein zurzeit noch 59 Einzelmitglieder und 14 Organisationsmitglieder. Uns freut jedoch sehr, dass doch noch Mitglieder auch neu dazugekommen sind.

Zukunft migrationplus

Da der Vorstand einen Mitgliederschwund verspürt, hat sich dieser entschieden, den Mitgliedern in Form eines Workshops eine Plattform zu bieten. Wir möchten mit allen Interessierten Ideen entwickeln, wie wir unsere Aktivitäten und Projekte weiter ausbauen und weiterhin attraktiv gestalten können. Gerne wollen wir auch unseren Vorstand verjüngen. Daher sind wir aktiv auf der Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern. Wir suchen engagierte und motivierte Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die Weiterentwicklung unseres Vereins aktiv mitzugestalten

Divers:

Das Interesse einen Lehrgang MFP zu besuchen ist 2024 /2025 um fast 50 % angestiegen.

Anna Sutter

Präsidentin, migrationplus